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Tag 1 - 7 // Der Start und die Sage, dass es in der Wüste trocken ist

Pacific Crest Trail 2019

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29.04., Mexikanische Grenze - Hauser Creek

Heute ging es nach jahrelanger Vorbereitung endlich los. Um 4:30 begann ich meine Sachen zu packen, 5:30 Uhr gab es dann Frühstück. Scout und Frodo haben ein paar ehrenamtliche Fahrer engagiert, die uns Hiker zur Grenze fahren. Abfahrt war dann um 6:00 und nach quälend langen 1:10h standen wir tatsächlich an der Mexikanischen Grenze ... und damit auch im Regen. Offensichtlich ist hier zwar Wüste, aber es regnet ab und zu und wir waren die Glücklichen, die das große Los gezogen haben, bei 10 °C im strömenden Regen in der Wüste zu stehen und der PCTA Volunteer zuzuhören. Silent Force und ich ließen es langsam angehen und starteten als Letzte des ganzen Pulks. Die ersten Meilen verliefen größtenteils bergab und waren ziemlich schön, weil der Boden frei von Wurzeln war und eigentlich nur aus festem Sand bestand. Es ging vorbei an niedrigen Büschen und kleinen Kakteen, während der Regen immer wieder aufhörte, um immer genau dann wieder anzufangen, wenn wir stehen blieben um etwas zu essen. Einen Vorteil hatte es dann doch, denn zumindest mussten wir nicht in der Sonne brüten. Nach 15.3 Mi erreichten wir 14:30 Hauser Creek. Viele der anderen Hiker wollten weiter, denn in 5 Mi gibt es einen Campingplatz mit normalen Essen und kühlem Bier. Da wir es aber ruhig angehen lassen wollten, schlugen wir unsere Zelte auf und genossen das erste von vielen Abendessen auf dem PCT.

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30.04., Hauser Creek - Kitchen Creek

Die ganze Nacht über regnete es weiter und am Morgen hieß es dann nasse Zelte zusammenzupacken. Wir hofften, dass heute noch ausreichend Sonne herauskommt. um die Zelte zu trocknen, denn wer schläft schon gerne in einem nassen Zelt. Das erste Ziel des Tages bestand darin Lake Morena zu erreichen. Dort angekommen gab es ein zweites Frühstück. Gram und Linn blieben noch ein bisschen. Wir machten uns dagegen auf in den Nieselregen. Der Weg verlief größten Teils über Sandwege, sodass man das Gefühl hatte gleich an der Ostsee zu stehen. Gegen 13:00 und weiteren 5 Mi konnten wir dann tatsächlich unsere Zelte trocknen. Als wir damit fertig waren, schaute noch ein Trailangel (Fruitball) vorbei und es gab einen extra Schokoriegel. Nach weiteren 5 Mi erreichten wir Kitchen Creek. Ein schöner Ort zum Verweilen.

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01.05., Kitchen Creek - Tentsite Tm 47.8

Die Nacht war kalt, aber regenfrei. Am Morgen hieß es dann schnell mit den klammen Fingern zusammenpacken und los, denn es wird bestimmt warm werden. So kam es dann auch. Den ganzen Morgen über ging es bergauf und in der zunehmenden Sonne begannen wir dahin zu schmelzen. Gegen 12:30 erreichten wir den kleinen Ort Mt. Laguna, der uns mit einem schönen Blick auf die absolute Wüste begrüßte. Im kleinen Krämerladen kauften wir das Nötigste ein und schon ging es weiter, aber dieses mal mit 4 l Wasser im Gepäck, denn die nächste Wasserquelle war zu weit entfernt, um diese zu erreichen. Um 18:00 schließlich schlugen wir die Zelte auf. Die nächsten Tage werden interessant, denn es wartet eine Strecke von 30 Mi ohne sichere Wasserquelle auf uns. Mal schauen was das wird.

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02.05., Tentsite Tm 47.8 - Tentsite Tm 66.0

Die Nacht war klar und kalt. Wir hatten die Befürchtung, dass es unsere Wasserfilter erwischt, also nahmen wir sie mit in den Schlafsack. Am Morgen war das Abbauen mit klammen Fingern nicht besonders einfach, dafür gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang. Auf sandigen bzw. zum Teil blanken Stein ging es bis zum Sunrise Trailhead an Meile 59.5. Dies ist die letzte sichere Wasserquelle auf dem Weg für die nächsten 40 Mi. Der Wasserreport hat uns ebenfalls keine Hoffnung gemacht, also ging es mit 5 l los. Der Plan sieht vor damit bis zur Wegkreuzung nach Julien zu kommen. Entweder gibt es bis dahin noch einen funktionierenden Wassercache oder wir müssen nach Julien rein trampen. Also mal schauen was das morgen wird. Am Ende gibt es heute noch eine Premiere, das erste Mal Cowboycampen, sprich ohne Zelt, einfach unter freiem Himmel im Schlafsack liegen.

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03.05., Tensite Tm 66.0 - Tentsite Tm 82.4

Heute Morgen kamen wir besser in die Puschen und es ging schon um 6:00 auf den Trail. Zum Glück so zeitig, denn es wurde richtig heiß, der erste richtige Hitzetest. Wir stiegen von 6000 auf 2000 ft ab und in den Creeks staute sich die Hitze. Nach einem 5 h Marsch erreichten wir Scissors Crossing. Eine Wegkreuzung in der Wüste von der aus man in das nahe Julien trampen kann. Doch wir machten es uns für die nächsten Stunden unter einer Brücke gemütlich, denn dort gab es einen Wassercache. Um 16:30 ging es schließlich zurück in den Ofen, aber der Wind brachte zumindest ein bisschen Abkühlung.

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04.05., Tentsite Tm 82.4 - Belden Spring Tentsite

Die letzte Nacht war äußerst windig und ich hatte ein bisschen die Befürchtung, dass irgendwas den Abhang hinunter fliegt und ich es nie wieder sehen werde, aber soweit so gut. Um 4:45 klingelte der Wecker und um 5:30 ging es los. Als wir noch zusammenpackten wurden wir von Alex und Domenic überholt, die schon um 4:30 gestartet waren. Die ersten 9 Meilen mussten noch mit dem restlichen Wasser von gestern bestritten werden, bevor wir zum Third Gate Water Cache kamen. Dort warteten 3 Paletten voll mit Wasserkanistern auf durstige Hiker. Ohne die Wassercaches wäre es wirklich schwierig. Um 9:30 ging es weiter, aber da zum Glück die ganze Zeit der Wind kräftig blies, war es nicht ganz so heiß. Dann gab es eine kleine Premiere, denn wir überschritten den ersten 100 Mi Marker. An der Quelle angekommen, konnten wir für den Rest des Tages ausspannen und da Magneto am nahe gelegenen Parkplatz eine kleine Trailmagic veranstaltete, gab es sogar noch eine Cola, Chips und frisches Obst.

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05.05., Belden Spring Tentsite - Warner Springs

In der Nacht wurde es wieder verdammt kalt. Das Aufstehen war auch nicht so schwierig, denn nach einem Hike von moderaten 9 Mi ging es nach Warner Springs, vorher gab es noch einen kurzen Stop am Eagle Rock für ein paar Fotos. Im Warner Springs Community Center konnten wir dann zum ersten Mal seit einer Woche die vielen Schichten aus Sonnencreme und Dreck abkratzen, sowie unsere Sachen waschen. Es ist wirklich beeindruckend, wie unterschiedlich Staub sein kann: grob, fein, superfein ... xD. Am Ende gab es eine Pizza für Silent Force und mich.

3 thoughts on Tag 1 – 7 // Der Start und die Sage, dass es in der Wüste trocken ist

  1. Alter, ich sitze hier in der Fußgängerzone in Recklinghausen (bau ne Veranstaltung auf)und könnte fast heulen vor lauter Sentimentalität, Neid , Freude für euch beide.
    Geniesst die Zeit!

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